Das Château Picol wurde zwischen 1890 und 1891 für die aus Südfrankreich stammende Familie Delpont erbaut. Über dem Haupteingang und auf einem Turm sind noch die Anfangsbuchstaben CD (Charles Delpont) zu sehen.
Mündlichen Überlieferungen zufolge soll es vom Architekten der ehemaligen Königin des Vereinigten Königreichs Queen Victoria für ihren französischen Schneider nach dem Vorbild des Balmoral Castle in Schottland erbaut worden sein.
Dies erklärt den für Frankreich äußerst seltenen Architekturstil des Château Picol – ein Erbe der britischen Renaissance.
Das Schloss wurde zunächst nach dem Grundstück benannt, auf dem es errichtet wurde: "Château du Pied de Picol", dann Château de Picol (oder manchmal Piccole, in den 1920er Jahren), um schließlich zum Château Picol zu werden.
Bei der Volkszählung im Jahr 1901 tauchte das Château Picol zum ersten Mal mit seinen sechs Bewohnern auf: Charles Delpont, Florentine Aumaître (seine Frau), Jeanne, Charles und Hélène (ihre drei Kinder) sowie Charles Chedozeau, der Gärtner und Hausangestellte der Familie.
Laut der Volkszählung von 1911 werden derselbe Besitzer, Charles Delpont, und die Familie Verdin als neue Bedienstete im Schloss erwähnt.
Am 9. August 1923 fand im Château Picol die Eheschließung von Robert Perrier und Madeleine Brault statt, deren Vater 1925 Bürgermeister von Lencloître wurde.
Im April 1929 wurde das Château Picol von Maître Hillion, einem Notar in Lencloître, an einen neuen Besitzer versteigert, der in Südafrika wohnte.
Später ging es in das Eigentum der Familie Petit über, die von der Architektin Madeleine Ursault umfangreiche Innenausbauten vornehmen ließ.
Im Jahr 1974 ging das Schloss in den Besitz der Familie Vergnault über.
Am 17. Oktober 2012 wechselt das Château Picol den Eigentümer zugunsten von Herrn und Frau Lawrence Clarke, einem Rentnerpaar aus Irland.
Am 11. April 2022 werden Alla und Christian Hureau, ein Antiquitätenhändlerpaar aus der Normandie, die neuen Eigentümer des Château Picol.